Dummfaschisten (20)

Im vollsten Bewußtsein darüber, daß die Behandlung von Bernhard Schaub unter dieser Rubrik zur hellen Aufregung und Empörung im pseudo-völkischen Spektrum führen wird, verfasse ich diesen Artikel. Der sicherlich in vielerlei Hinsicht verdienstvolle Bernhard Schaub gehört nach meiner Einschätzung zu denjenigen Publizisten und Vortragsrednern, die zu den Vordenkern derjenigen im nationalen Lager zählen, die sich an die Hoffnung klammern, ihr relativ unwichtiges irdisches Dasein durch ihre Zugehörigkeit zu einer höherwertigen Rasse aufwerten zu können.

Das heißt natürlich, daß Publizisten und Vortragsredner wie Bernhard Schaub, Pierre Krebs, Guillaume Faye und Andreas Thierry auf jeden Fall klüger sein müssen als ihr überwiegend dummes Publikum, um im pseudo-völkischen Spektrum als geistige Lichtgestalten gehandelt zu werden. Aber sie können eben mit ihren eigenen Theorien keine wirklichen geistigen Eliten für ihre Überzeugungen und für ihr Programm gewinnen. Intellektuelle zeichnen sich ja qualitativ immer auch dadurch aus, daß sie nicht nur die dümmsten politisierenden Kälber, sondern auch andere, auch gegnerische Intellektuelle beeindrucken können.

Wie mir einmal mein französischer Lektor erklärte, besteht das Elend gewisser Vordenker der Position der „Rassenaristokratie“ darin, daß sie sich die letzten 20 Jahre nicht mehr weiter entwickelt haben. Weiter entwickeln nicht in dem Sinne, daß man aus opportunistischen Erwägungen seine eigenen Überzeugungen und Grundsätze aufgibt, sich gegenüber neuen Adressaten verstellt, um bei denen Anerkennung zu erlangen. Sondern daß man einmal überlegt, ob beispielsweise Außenpolitik ausschließlich über die beiden Aspekte „Rasse“ und „Juden“ erklärbar ist.

Bernhard Schaub kommt es beim Verfassen seines jüngsten Artikels über den aktuellen Ukraine-Konflikt nicht einmal in den Sinn, daß auch die räumliche geopolitische Dimension bei diesem Thema eine Rolle spielt.

Siehe den Artikel von Bernhard Schaub:
http://www.europaeische-aktion.org/Artikel/de/Russland-die-Ukraine-und-Europa_298.html

Deshalb kapiert Schaub nicht, daß – im Sinne Carl Schmitts – die USA für uns Kontinentaleuropäer eine r a u m f r e m d e Macht sind, durch einen Ozean von uns getrennt, während Rußland schon seit Jahrhunderten zum Konzert der europäischen Großmächte zählt (im Siebenjährigen Krieg, in den napoleonischen Befreiungskriegen, im WK I und im WK II, im Kalten Krieg usw.) und auch nach wie vor als europäische Großmacht auftreten wird. Selbstverständlich ist Rußland auch asiatische Großmacht, Rußland ist eben beides.

Es ist immerhin denkbar, daß Deutschland und die USA völlig getrennte Wege gehen, weil sie durch einen Ozean voneinander getrennt sind; aber mit Rußland sind wir Deutschen schon räumlich geographisch schicksalhaft verbunden. In Ostmitteleuropa und auf dem Balkan – also im Dreieck Ostsee, Schwarzes Meer und Adria – treffen sich die deutschen mit den russischen hegemonialen Interessen. Ob wir den Russen gefallen oder die Russen uns gefallen, ob Schaub der Meinung ist, die Russen seien zu breitgesichtig, ihre Wangen seien vielleicht zu stark, ihre Augen nicht ganz rund, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wir Deutschen kommen an den Russen nicht vorbei, die Russen können nicht uns Deutsche ignorieren.

Genau im Punkt des „Raumes“ hat der ehemalige Waldorf-Lehrer nichts aus den geistigen Unzulänglichkeiten Adolf Hitlers gelernt. Auch Hitler sah in den USA und Großbritannien nur das Judentum unheilvoll wirken und meinte, daß doch schon alleine aufgrund der rassischen bzw. phänotypischen Ähnlichkeit zwischen Angelsachsen und Deutschen ein Bündnis zwischen Deutschem Reich und Großbritannien/USA möglich sei. Die räumlich geopolitische Dimension kam Hitler hingegen nicht in den Sinn. Daß halt eine Insellage (England) oder ein breiter Ozean als Barriere zum europäischen Festland (USA) dem germanisch-keltisch stämmigen Menschen eine andere Sichtweise und Interessenlage eröffnet – als den Kontinentaleuopäern.

Aufgrund dieser geistigen Begrenztheit setzt Schaub zwangsläufig in seinem jüngsten Artikel die USA und Rußland – als nicht europäische Staaten, wie er auch Rußland bezeichnet – miteinander gleich, weil er a) hinter beiden Staaten eine jüdische Verschwörung wittert, und weil er b) beide Länder bzw. Bevölkerungen als heillos rassisch vermischt ansieht. Sieht man einmal von den Übertreibungen der Protagonisten einer jüdischen Weltverschwörung ab, so ist beiden Punkten gar nicht grundsätzlich zu widersprechen (nur in dem Punkt, daß Wladimir Putin das Werkzeug einer jüdischen Verschwörung sei, wie Schaub meint, halte ich für groben Unfug). In den USA nimmt der weiße bzw. europide Anteil immer mehr ab, und auch die Russen sind von ihrem Menschentypus her zwar überwiegend europid, aber eben nur überwiegend. Wie Herbert Schweiger in „Evolution und Wissen“ schrieb, seien die Russen zu 80 Prozent europäisch genetisch strukturiert. Der Rest entspricht einer mongoliden, kaukasischen bzw. „asiatischen“ Beimischung.

Aber immerhin sind die Russen doch überwiegend europid geprägt, was Schaub nicht zur Kenntnis nimmt. Vielmehr müßten die Russen, bevor sie für uns Europäer als vollwertige Bündnispartner gelten könnten, erst einmal richtig europäisch werden, meint Schaub voller Überheblichkeit. Wahrscheinlich ist hierzu ein Aufnordungsprogramm notwendig. Daß Dugin und Putin beide genauso hell pigmentiert sind wie Schaub, ist für letzteren gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Behauptung, daß die Bevölkerung von Stadt und Region Moskau in großen Teilen auf jüdische Vorfahren zurückgehe und daß Eduard Snowden, der derzeit in Moskau lebt, jüdischer Herkunft sei. Wie dem auch sei, ist es nicht Snowden, der uns Deutschen Argumente liefert, uns von den USA und ihrem gesamten Geheimdienstapparat zu emanzipieren, gar aus der NATO auszutreten? Und ist es nicht gerade auch Snowden, der die Machenschaften des israelischen Geheimdienstes Mossad offengelegt hat?

Siehe hierzu:

Edward Snowden: „Der Kopf von ISIS, Al Baghdadi, wurde vom Mossad ausgebildet!“

Nein, Schaub, der sich wie Hitler immer noch den Weg offen hält, sich mit einem weißen Amerika zu arrangieren, hat „Verständnis“ dafür, daß auch die Ukrainer und die anderen Osteuropäer vor lauter Russen-Angst unter den Rock der NATO schlüpfen. Aber wohin sollen sie denn sonst schlüpfen? Sollen sie solange warten, bis Schaub Reichspräsident von Europa ist? Aber was sollen die Osteuropäer zuvor machen? Sollen sich die Ukrainer usw. zuvor an die EU wenden? Ach ja, die ist ja eng mit der NATO und somit mit den USA verbandelt. Das weiß ja auch Putin, daß auf die EU-Mitgliedschaft die der NATO folgt. Also bleiben wir alle schön in der NATO-EU und warten bis Schaub Reichspräsident der gesamteuropäischen Eidgenossenschaft wird. In dieser wird dann Deutschland wie die anderen europäischen Nationen ein europäisches Bundesland bzw. ein europäischer Kanton sein, was die meisten Europäer gar nicht wollen, sondern sie möchten am Nationalstaat festhalten, der um einen mehr oder weniger losen europäischen Staatenbund zu ergänzen ist.

Schaub wendet sich bewußt oder unbewußt an die Verfechter des alten, längst gescheiterten Rassenantisemitismus, weshalb er zwanghaft glaubt beweisen zu müssen, daß das Putin-Rußland mindestens genauso verjudet wäre wie die USA. Im Grunde genommen hat Schaub nicht verstanden, daß sich Putin in mancherlei Hinsicht unabsichtlich auf der Spur Hitlers befindet. Wie Hitler 1938 das überwiegend deutschbesiedelte Sudetenland den Tschechen abnehmen wollte und abnehmen mußte, muß Putin der Ukraine heute die mehrheitlich russisch besiedelte Krim und die von russischen Menschen dominierte Ostukraine (von der deutschen Prinzessin und späteren russischen Zarin Katharina „Neurußland“ genannt) abnehmen.

Zum Putin-Hitler-Vergleich siehe den Artikel von Karl Richter:

Kriegssignale: Putin – der „neue Hitler“

Zu „Neurußland“ siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Neurussland

Wie Putin jedem russischen Milliardär „seine“ Milliarden beläßt, beließ Hitler jedem deutschen Bonzen seine Millionen und Milliarden. Nur machte Hitler einen Unterschied zwischen „arischen“ und jüdischen Millionären – Putin nicht unbedingt. Dieser russische Führer, viel intelligenter, verlangt nur, daß sich jeder Millionär mit russischem Paß seiner machiavellistischen Politik unterzuordnen hat. Wo dies nicht beachtet wird, erfolgt Enteignung, Arbeitslager oder Vertreibung ins (Londoner) Exil.

Siehe hierzu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Roman_Arkadjewitsch_Abramowitsch

Aber selbstverständlich läßt sich Putin, der den deutschen und deutschschweizerischen „Rassenaristokraten“ geistig überlegen ist, von allen möglichen russischen Staatsbürgern und und auch Menschen allgemein unterstützen. Putin ist eben intelligenter als Hitler. Deshalb setzen wir nationalbewußten Deutschen und wir identitätsbewußten Europäer einen Teil unserer Hoffnungen einer politischen Wende in Europa eben auf Putin – und nicht auf Bernhard Schaub.

Daß wir Deutschen nicht in allen Positionen mit Putin übereinstimmen, der die russischen Interessen vertritt, wie er sie nun einmal eigenwillig definiert, versteht sich eigentlich von selbst. Nur bestimmte Möchtegernvölkische („Rassenaristokraten“), denen ihr eigenes Volk fremd ist, verstehen dies nicht. Weil sie nicht verstehen, daß die Völker bzw. Nationen den Geschichtsverlauf und die Weltpolitik bestimmt haben bzw. nach wie vor bestimmen und nicht etwa die Rassen. Die verschiedenen Völker sind freilich aus unterschiedlichen Rassenmischungen hervorgegangen. Aber die Rassen an sich sind keine politischen Größen.

Daß Putin als russischer Staatsführer und als russischer Reichspolitiker sich unter anderem in die Nachfolge der Sowjetunion stellt, ist für jeden politikfähigen Deutschen, Schweizer, Franzosen usw. verständlich, nur Leute wie Schaub können dies nicht verstehen. Schon Hitler hatte nicht verstanden, daß die von ihm als „slawische Untermenschen“ bewerteten Russen so viel Selbstbewußtsein besitzen, daß sie ihren eigenen Staat und ihr eigenes Reich erhalten wollen – und nicht von Berlin aus verwaltet bzw. versklavt sein möchten. Schon Hitler hatte nicht verstanden, daß die Staatsform (Monarchie, Republik), das Regierungssystem (Monarchie, Aristokratie, Demokratie, Diktatur, usw.) und die Wirtschafts- und Sozialordnung (Feudalismus, Bolschewismus etc.) bei diesem Thema nicht entscheidend sind. Stalin ging es damals wie Putin heute um den Erhalt und die Verteidigung des russischen Machtstaates und des russischen Reiches bzw. Imperiums. Putin geht es überhaupt nicht darum, den Bolschewismus als Regierungssystem und als Wirtschaftsordnung wieder herzustellen. Nur bestimmte geistig behinderte Möchtegernvölkische sehen überall eine „bolschewistische Gefahr“ lauern.

Es mag sein, daß es im Westen Leute gibt, deren historische Vorbilder (Napoleon, Hitler usw.) von den Russen was auf die Fresse gekriegt haben, weil sie den Osten als Lebensraum des eigenen Volkes bzw. als Kolonie der eigenen Rasse fehldeuteten. Es mag sein, daß die Nachfolger die Niederlagen ihrer gescheiterten Vorbilder nicht verwinden und nicht psychisch verarbeiten können (siehe entsprechende Kommentare auf Altermedia usw.). Das ist aber nicht die Aufgabe der politischen Theorie, sondern der Psychiatrie. Darauf nimmt der weitere Verlauf der Weltgeschichte keine Rücksicht.

Siehe zu diesem Thema auch:

Rassentheoretiker schließen Russland aus der weißen Rasse aus

Jürgen Schwab

Bücher von Jürgen Schwab:
Die Manipulation des Völkerrechts. Wie die „Westliche Wertegemeinschaft” mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt. Kyffhäuser Verlag, Mengerskirchen 2011, 14,95 Euro.
Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte. Hohenrain Verlag, Tübingen 2009, 19,80 Euro.
Die „Westliche Wertegemeinschaft”, Abrechnung, Alternativen. Hohenrain Verlag, Tübingen 2007, 19,50 Euro.
Volksstaat statt Weltherrschaft. Das Volk – Maß aller Dinge. Hohenrain Verlag, Tübingen 2002, 9,80 Euro.

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Kommentare

  • Taxifahrer  Am 21. August 2014 um 12:02

    Themenfremd, aber ich weiß nicht wohin ich es sonst adressieren soll: Schreiben Sie eigentlich nichts mehr für die „Neue Ordnung“ aus Graz?

  • Carabus violaceus  Am 21. August 2014 um 14:01

    Gutes Stichwort: gibt es eigentlich die „Hier & Jetzt“ noch? Es ist in diesem Jahr noch keine erschienen, die Adresse ist auch seit geraumer Zeit nicht mehr abrufbar.

  • Schwab  Am 21. August 2014 um 19:43

    Es spricht nichts dagegen, daß ich wieder mal was für „Neue Ordnung“ schreibe.

    „Hier & Jetzt“ wird wohl wieder nach der Landtagswahl in Sachsen erscheinen, die Redaktionsmannschaft ist in den Wahlkampf eingebunden.

  • Thomas Wagner  Am 26. August 2014 um 15:10

    @Juergen Schwab

    „Dieser russische Fuehrer, viel intelligenter, verlangt nur, dass sich jeder Millionaer mit russischem Pass seiner machiavellistischen Politik unterzuordnen hat. Wo dies nicht beachtet wird, erfolgt Enteignung, Arbeitslager oder Vertreibung ins (Londoner) Exil.“

    Das von dir hier kurz angeschnittene Prinzip des Primats der Politik ueber die Wirtschaft ist wohl der Hauptunterschied zwischen dem russischen Staatsverstaendnis unter Putin und dem der WWG, in welcher, nur politisch Blinde koennen dies bezweifeln, das „Grosse Geld“ die dominierende Funktion ausuebt. Dies erklaert auch den toedlichen Hass, welchen die Herren des transnationalen Kapitals mitsamt ihrem politisch/militaerischen Dienstleister USA auf Putins Russland haben.
    Mir scheint auch, dass die Hetzkampagne des Westens gegen Putin erst ab der Verhaftung des kriminellen Kleptokraten Chodorkowski im Oktober 2003 so richtig Fahrt aufgenommen hat. Chodorkowski war bekanntlich ein Mann des Westens und von dessen neoliberaler Ideologie vollkommen durchdrungen. Sein Interesse galt der eigenen sozialen Klasse, d.h. der der Grosskapitalisten. Mit dem russischen Volk hatte er nur den Pass gemein, eine Eigenschaft, die freilich fuer die ganze transnationale Kapitalistenklasse gilt. Diese Herrschaften gehoeren schlicht und ergreifend nicht zum Volk. Der Erzmafiosi Chodorkowski hatte dann bereits im April 2003 eine Fusion zwischen der von ihm beherrschten Oelfirma Jukos und Sibneft (seinerzeit das fuenftgroesste Unternehmen Russlands nach Umsatz) vereinbart, was diesen fusionierten Giganten zum Besitzer von ca. einem Drittel der russischen Oelvorraete gemacht haette. Im selben Jahr haben dann amerikanische Oelriesen wie Exxon Mobil und Chevron Texas ihr Interesse angemeldet bei Jukos-Sibneft gross einzusteigen und dort Anteile zu erwerben. Der damalige Praesident von Exxon Mobil, Lee Raymond, reiste zu diesem Zwecke auch nach Moskau und die Sache schien bereits in trockenen Tuechern zu sein. Fuer die westlichen Kapitalisten war ihr Klassenkumpan Chodorkowski der ideale Tueroeffner, um ihre gierigen Haende nach den russischen Rohstoffen auszustrecken. Russland zu einem riesigen Rohstofflager in ihren Diensten zu degradieren, das waere ihr Traum gewesen. Dieser imperialistische Traum platzte aber jaeh, als Putin dem schaendlichen Treiben ein Ende setzte und das einzig Vernuenftige tat – er wollte schliesslich politisch Herr im eigenen Hause bleiben – und den Schurken Chodorkowski im Oktober 2003 verhaften liess.

  • Antwort von Dr. Pierre Krebs  Am 8. September 2014 um 19:34

    Lieber Jürgen Schwab,

    mit der Kernaussage Ihres Briefes stimme ich vollkommen überein. Ich habe Rigolf Hennig vor einigen Tagen eíne ähnliche Mitteilung zukommen lassen.

    Ich bewerte heutzutage jegliche Grundkritik (umso mehr z. B. skurrile, unsinnige, ja groteske Kolportage über Putins Mutter?!) als Dienst am Feind.

    Sollte im Ernst Putin den einzigen Mythos, der die Russen nach dem Sturz der Sowjetunion zusammenhält – und ihm als Realpolitiker dient – nämlich der militärische Sieg (egal ob verdient oder nicht, egal ob dank der USA oder nicht) demontieren, um einer Handvoll – zerstrittener, gespaltener, oft von Geist und politischer Intelligenz verlassener deutscher ›Nationalisten‹ – zu gefallen?!…

    Erlauben Sie mir am Rande eine kritische Anmerkung: Manche Ihrer Ausführungen über das 3. Reich (Ist Ihnen zum Beispiel das von von Himmler und Goebbels unterschriebene Memorandum, das die Slawen als „Untermenschen“ zu benennen, streng untersagt, nicht bekannt?) ) oder über Hitler selbst sind leider aus dem Nähkästchen der Geschichte (wenn nicht aus den als Quelle längst nicht gesicherten Monologen) entnommen, und wahrlich auch nicht weit entfernt von der Kolportage über Putins jüdische (Pflege?–) Mutter, womit Sie sich auf demselben Niveau bewegen. Ich will gern glauben (auch wenn ich es nicht gut finde), daß es sich eher um eine polemische Inszenierung denn als eine ernstgemeinte geschichtliche Behauptung handelt, was Ihrem ansonsten sehr guten Brief abträglich ist.

    Über die sog. „Kolonisierung“ des Ostens, läßt es sich debattieren. Die völkische Fraktion der ›radikalen Nüchternheit‹ (Best, Meyer, Höhn, Six u.v.a.) war nicht tatenlos und hätte bestimmt auf der Waage eines Endsieges schwer gewogen. Die Beschäftigung mit dem Konjunktiv ist aber zur Zeit hinterrangig. Zeitgemäß zählt nur noch ein realpolitisches Denken. Und das haben Sie, diesmal, klar formuliert.

    Über die politischen Zombies und CIA-Marionetten des Rechten Sektors, Banditen und Co., wäre jedes Wort zuviel der Ehre.

    Wie gesagt: Die Kernaussage Ihres Briefes ist stichhaltig. Ich hoffe, daß einige Wirrköpfe aus der identitären Strömung davon profitieren werden.

    In diesem Sinne
    mit ethno-sozialistischem Gruß

    Ihr Pierre Krebs

  • sozrev  Am 10. September 2014 um 07:51

    Nun ist tatsächtlich eine Spaltung der Eurosibirier zu Beobachten, aber Krebs ist sicherlich imperialistischer und bekloppter als die NATO wenn er meint über die Kolonialisierung Russlands – und wohl auch der Ukraine und Weissrusslands – lasse sich ja debatieren. Das es möglich wäre Russland zu kolonialisieren glauben ja nicht einmal die durchgeknalltesten US-Neocons, da die USA ja nicht einmal in der Lage sind relativ kleine und militärisch schwache Länder wie den Irak und Afghanistan auch nur ansatzweise auf Dauer zu kolonialisieren.

    Die Russen würden sich über den Größenwahn eines Krebs eher totlachen. Wer soll überhaupt Russland kolonialisieren? Selbst mal angenommen Krebs wäre Oberreichskanzker der BRD und Frankreichs dann wären diese Staaten militärisch nicht einmal in der Lage Syrien zu besetzen. In den Zeiten des modernen Krieges kann etwa die israelische Armee – eine der bestausgebildesten Armeen der Welt- nicht einmal den Mini-Gazastreifen dauerhaft besetzen. Und da will Krebs Russland besetzen. Einfach nur lächerlich.

  • Schwab  Am 14. September 2014 um 11:54

    @Pierre Krebs

    „Sollte im Ernst Putin den einzigen Mythos, der die Russen nach dem Sturz der Sowjetunion zusammenhält – und ihm als Realpolitiker dient – nämlich der militärische Sieg (egal ob verdient oder nicht, egal ob dank der USA oder nicht) demontieren, um einer Handvoll – zerstrittener, gespaltener, oft von Geist und politischer Intelligenz verlassener deutscher ›Nationalisten‹ – zu gefallen?!…“

    Welche deutschen Nationalisten von politischer Intelligenz verlassen seien – hier sind wohl Rigolf Hennig usw. gemeint -, sei einmal dahin gestellt. Zu diskutieren wäre die Frage, was überhaupt „Nationalismus“ und was „völkisch“ im eigentlichen Wortsinne bedeuten?

    nur so viel an dieser Stelle: Nationalisten vertreten das Ordnungsmodell des Nationalstaats von wirklichen Nationen, die sich nicht nur rassisch, sondern vor allem als Abstammungsgemeinschaft, als Kultur- und Sprachgemeinschaft sowie als Schicksalsgemeinschaft unterscheiden. Kein Franzose braucht zu sagen, seine Nation habe zwei Weltkriege verloren, der kann blond, braun- oder schwarzhaarig sein. Und auch kein Türke in der BRD mit BRD-Paß fühlt sich für den „Holocaust“ verantwortlich, egal ob der Türke schwarzhaarig oder – manchmal auch – blond ist.

    Das Bekenntnis zum Nationalstaat schließt freilich einen europäischen Staatenbund nicht aus (nicht zu verwechseln mit Bundesstaat).

    Und echte „Völkische“ gehen immer von einem konkreten Volk aus, nicht von einer Großrasse. Insofern handelt es sich bei Bernhard Schaub und Pierre Krebs weder um Nationalisten noch um echte Völkische. Krebs ist abstammungsmäßig Deutsch-Franzose und für Bernhard Schaub ist die Schweiz scheinbar zu klein. Schweizer Nationalisten, mit dem Schwerpunkt Deutsch-Schweiz, sind die von der PNOS, die Schweizer Ansprechpartner des SdV.

    Insofern gehen echte Nationalisten und echte Völkische, wie die von der SdV, von politischen Begriffen aus: Volk, Nation, Staat, Gesellschaft, die mehr sozialistisch zu formieren ist, usw.

    Demgegenüber vertritt die „Rassenaristokratie“ von Artgemeinschaft und Teilen der Europäischen Aktion kein politisches Konzept, sondern ein zoologisches Wunschgebilde. Politik wird immer noch von Staaten gemacht. Daß Deutsche, Engländer, weiße Amerikaner, Australier, Südafrikaner usw. ähnlich ausehen (Haut-, Augen-, Haarfarbe, Körperbau und Kopf- und Augenform usw.) ist kein hinreichendes Kritikerium für eine gemeinsame Staatsgründung und auch nicht für einen gemeinsamen politischen Willen. Zumal die genannten Völker in zum Teil völlig getrennten Räumen leben. Darüber kann auch das Internet nicht hinwegtäuschen.

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