Was „Eigentümlich Frei“ und „Konkret“ gemeinsam haben

„Wohl eher ewig gestrig. Und doch sind sogar in einem solchen eingemauerten Milieu zuweilen Erkenntnisgewinne zu vermelden. Zwar nicht in der „Jungle World“, doch aber bei den ebenso „antideutsch-kommunistischen“ Genossen des Monatsmagazins „Konkret“. Dort nämlich klärt Autor Stefan Frank seit einigen Monaten regelmäßig die überraschten Leser über die Hintergründe der Finanz- und Wirtschaftskrise auf, mit Artikeln, die eins zu eins so auch in „eigentümlich frei“ erscheinen könnten. Nicht der Markt sei Schuld, so Frank explizit mit den Argumenten der liberalen Österreichischen Schule der Nationalökonomie, sondern alleine der Staat und insbesondere dessen inflationistische Geldpolitik. So werden in Zeiten der Wende ausgerechnet die „Konkret“-Leser aufgefordert, Gold zu kaufen.Und wir wundern uns über gar nichts mehr.“

Siehe: http://ef-magazin.de/2009/11/13/1643-belege-fuer-den-zeitgeist-wechsel-jetzt-auch-in-der-linken-presse-die-daemme-brechen-das-pendel-beginnt-den-rueckschlag

So der Chefredakteur des Rechtslibertären Magzines „Eigentümlich Frei“, in dem sich schon 2004 der Hardcore-Antideutsche Ralf Fischer von einem „Webteam“ aus Berlin als Gesprächspartner für die Libertäre Rechte andienen durfte. Das also den Rechts-Libertären und Anarchokapitalisten die Einlassungen der antideutschen „Konkret“ zusagen muss und darf kaum überraschen. So schreibt regelmäßig für „Eigentümlich Frei“ ein nicht ganz unbekannter Ex-Konkret Autor und zwar Klaus Rainer Röhl, Ex-KPD und APO-Mitglied. 1957 sollte Röhl die Konkret gründen, in der damals noch „nationalbolschewistische“ Autoren wie Kurt Hiller publizierten.

Röhl sollte die berühmte Konkret-Kolumnistin Ulrike Meinhof ehelichen. In den 90ern vollzieht Röhl die „Wende“ und versucht sich auf dem nationalliberalen Flügel der FDP um Stahl und Kappel. Die „Konkret“ selber sollte entgegen ihrem antiimperialistischen Kurs unter Röhl nun mehr einen pro-imperialistischen, antideutschen und bellizistischen Kurs fahren. Das aber der angebliche „Kommunist“ Gremliza jederzeit für „Eigentümlich Frei“ in die Tasten hauen könnte, wie Lichtschlag anmerkte ist kaum bezweifelbar. So hat man in seinen Kreisen Marx und die „kritische Theorie“ derart umgelogen, als das dort die „Chicago Boys“ und die US-Neocons samt Günter Beckstein („Antifa heißt nun Günter Beckstein“) zu Vertretern der „Befreiung“ und (antideutschen) „Emanzipation“ umgedeutet werden. Für Gremliza verstehen deshalb die Kaczynskis auch mehr von der „kritischen Theorie“ als etwa ein Jürgen Habermas. Insofern kann man sich nun wahrlich kaum mehr wundern.

Die Ähnlichkeiten zwischen Rechtslibertären und antideutschen Kapitalismusverteidigern ist evident. So wird schon lange in der radikalsten Publikation der Antideutschen, in der Zeitschrift „Bahamas“ seit Jahren ein Loblied auf den Neoliberalismus gesungen, was dazu führte das sich die alte Redaktion der Bahamas von diesem Loblied auf den Marktradikalismus distanzierte. Bei einem Teil der sogenannten Antideutschen dürfte es sich aber schon gar nicht mehr um ordinäere Neoliberale handeln sonderne eher um Individualanarchisten. In der kleinsten sozialen Organisation wollen diese Ex-Marxisten den Weg nach Auschwitz erblicken. Der extreme Individualismus gilt hingegen als Wegweiser zur Einlösung „der Versprechen des Kapitalismus“ (Justus Wertmüller).

Die Verbindung von Libertären und Antideutschen wird insbesondere bei der Gruppe „Freunde der offenen Gesellschaft“ deutlich.

Siehe: http://fdogblog.wordpress.com/

Hierbei handelt es sich um Ex-Antideutsche die grundsätzlich in jeder Form des Kommunismus einen antiliberalen, antiwestlichen und antisemitischen Angriff auf die Individual- und Menschenrechte sehen. So ist es nun jedenfalls der Gründungserklärung dieser Junglibertären zu entnehmen. Der Kapitalismus sei „beste aller möglichen Welten“ Die Ratlosigkeit der antideutschen Libertären manifestiert sich dann in solchen Sätzen: „Wir können nicht verstehen, warum die Leute nicht vor Glück auf der Straße tanzen, in einer relativ freiheitlichen, liberalen und demokratischen Gesellschaft zu leben und eine Freiheit zu genießen, die historisch und geographisch beispiellos ist und für die uns der Rest der Welt, sofern er noch nicht vom Ressentiment zerfressen ist, beneidet.“

Begeistert von den Antideutschen zeigt man sich auch auf dem rechtsliberalen, rechtspopulistischen und antislamischen Blog „Korrektheiten“ der sich gleichsam wie die Antideutschen als „ideologiekritisch“ verordnet.

Siehe: http://korrektheiten.com/

Der von den Antideutschen behauptete Gleichsetzung jedwelcher Kritik des Kapitalismus mit dem 3. Reich hat eine lange liberale Tradition und begründet sich auf den Ordoliberalen Klassiker Friedrich Hayek, auf dem sich auch deutsche Nationalliberale und die rechtspopulistische FPÖ in Österreich berufen. Antideutsche Kapitalismusaffirmation funktioniert über den Proamerikanismus beziehungsweise über die Vergötzung der amerikanischen Globalisierung (Peter Scholl-Latour). Bei den Ultraliberalen und Libertären geht es um das uneingeschränkte und schrankenlose Loblied auf den freien Markt. Sozialstaatliche Minimalbeschneidungen der freien Marktwirtschaft werden von diesen Marktfundamentalisten als Übergangsweg zum Kommunismus gedeutet. So wird insbesondere von „Eigentümlich Frei“ gar ein Westerwelle zum Krypobolschewisten erklärt.

Im Gegensatz zu der antideutschen Konkret muss man der rechtslibertären Publikation „Eigentümlich Frei“ wenigstens anrechnen, dass man dort für Meinungsfreiheit eintritt und dies in der Publikation selbst auch deutlich werden lässt. So konnte in der Vergangenheit der Nationalanarchist Peter Töpfer „Eigentümlich Frei“ als Gesprächsplattform nutzen. Ebenso kamen dort bereits der NPD-Vorsitzende Voigt und Angelika Willig zu Wort.

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