Wer ist Felix Benneckenstein?

Über die Jahre hinweg treten immer wieder „Aussteiger“ aus der nationalen Szene öffentlich auf. Das Wort „Aussteiger“ ist nicht ganz zutreffend, weil es diversen Selbstdarstellern nicht um ihren eigenen ganz bescheidenen Ausstieg ins Privatleben geht, weil man vielleicht resigniert, an den eigenen Grundsätzen zweifelt, oder andere Schwerpunkte im Leben setzt – wie berufliche Karriere, Vermögensaufbau, Familiengründung -, sondern seinen Ausstieg öffentlich inszeniert, um wieder in den Schoß der BRD-Gesellschaft zurück kehren zu wollen, und auch um in der Öffentlichkeit weiter eine Bühne vorzufinden.

Wer es wie der Bildungsbürger Andreas Molau nicht verkraften kann, sich auf dem Vulgär-Faschisten-Forum Altermedia als „Hartz IV-ler“ hänseln zu lassen, wird zum Wiedereinstieg in den Berufsstand des Lehrers oder Journalisten öffentlich, am besten über den „Verfassungsschutz“ aussteigen, um sich somit für spätere Arbeitgeber einen öffentlich behördlichen Persilschein bzw. eine gesellschaftliche Unbedenklichkeitsbescheinigung zu erschleichen. Aber auch niedere Chargen erhalten in vielen Fällen durch Kooperation mit dem VS zumindest eine Lehrstelle. Der VS wird dies dann in einem Gespräch mit dem Ausbildungsbetrieb abklären, daß bisherige Erwähnungen im Internet als „Jugendsünden“ zu werten sind.

Auf „Endstation rechts“, dem intellektuell sicherlich mit am meisten anspruchsvollen gegnerischen Portal im Internet, begegnet uns in letzter Zeit häufig Felix Benneckenstein, der sich dort als Autor profiliert.

Siehe:
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7144:benneckenstein&Itemid=419

Dieser Nazi-Aussteiger, der vor einiger Zeit noch dem freien Kameradschaftsspektrum Bayerns angehörte, sucht nun nach einer Theorie bzw. Legende, um gegenüber seinen neuen linken bzw. antifaschistischen Genossen die Frage nach seinen Motiven zu erklären, weshalb er als sehr junger Mensch den Weg in den Nationalen Widerstand (NW) gefunden hatte. Er sei immer schon ein antiautoritärer bzw. aufmüpfiger Mensch gewesen, so seine Erklärung, die den Linken imponieren soll. Er sei schon einmal „Punk“ gewesen, so sein scheinbarer Beweis.

Siehe:
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7788:autoritäten-ablehnen-und-nazi-werden?-klar-geht-das&Itemid=618

Das mag ein Teil der Erklärung dafür sein, warum der ein oder andere Jugendliche den Weg in den NW findet. Die NPD und ihr Kameradschaftsumfeld sind ja gerade in diesen Tagen der Anti-NSU-Hysterie das absolut Böse in der BRD-Gesellschaft. Ein junger Deutscher, der wirklich das Establishment provozieren möchte, kann sich eigentlich nur diesem politischen Spektrum anschließen, während die Pseudorevoluzzer der Piratenpartei offene Türen einrennen.

Aber es ist doch auffällig, daß gerade im „radikalen“ Kameradschaftsspektrum die sehr Jungen und die Älteren im Rentenalter (bei einem Männerüberschuß) repräsentiert sind. Die mittleren Jahrgänge, die an berufliche Karriere, Vermögensbildung und Familiengründung denken, sind eher dünn gesät. Die orientieren sich oftmals ab Mitte 20 oder 30 weg vom NW. Diejenigen, die in der Öffentlichkeit, vor allem im Internet unbekannt sind, verabschieden sich „französisch“. Vertreter wie Benneckenstein aber, der sich als Liedermacher „Flex“ in die Öffentlichkeit drängte, brauchen für ihren Ausstieg und ihren Anschluß ins bürgerliche Leben, und sollte dies nur mit einer Lehrstelle verbunden sein, allerdings einen Persilschein – ausgestellt vom sogenannten Verfassungsschutz, einem staatlichen Aussteigerprogramm (wie „Exit“) oder durch die politische Linke bzw. die Antifa. Benneckenstein ist mit seinem Nazi-Ausstieg sogar zum Selbständigen aufgestiegen, er leitet jetzt die „Aussteigerhilfe Bayern“, sammelt fleißig Spendengelder und läßt sich obendrein von „Exit“ finanzieren.

Bei Benneckenstein ist noch ein anderes Motiv erkennbar, warum er sich eine Zeitlang im NW als musikalischer Selbstdarsteller sehr wohlfühlte. Wie Joseph Goebbels und Axel Reitz eher von kleiner und schmächtiger Statur suchte er nach Anerkennung durch die „echten Kerle“. Ich selbst erlebte „Flex“ vor ein paar Jahren bei einem seiner Kleinkonzerte, das im Raum Nürnberg stattfand. Im zweiten Teil der Veranstaltung, als die meisten Teilnehmer rotzbesoffen gewesen waren, gröhlte „Flex“ ins Publikum die Lieder, die besonders gut ankommen, beispielsweise „Blut muß fließen knüppelhagel dick, denn wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik.“

„Flex“ ist in dem Punkt vergleichbar mit Goebbels und Hitler. Der zuletzt Genannte erklärte gegen Ende seiner politischen Karriere: „Ich habe immer nur geschlagen!“ Aber Hitler schlug – mit seinen kleinen weißen Händchen – nicht selbst, er ließ schlagen, er gab die Befehle dazu, daß andere geschlagen, erniedrigt und getötet wurden. Andere Menschen zu töten ist die maximale Machtausübung von Menschen über Menschen. Dabei selbst keine Hand anzulegen, wenn beispielsweise Juden „geklatscht“ werden, aber den Befehl zur Massentötung zu geben, kann die Machtgeilheit nur noch mehr befriedigen.

Benneckenstein sollte also noch einmal in sich gehen und gemeinsam mit seinen neuen Genossen auf die Suche nach seinen Motiven „Politik zu machen“ gehen.

Jürgen Schwab

Bücher von Jürgen Schwab:
Die Manipulation des Völkerrechts. Wie die „Westliche Wertegemeinschaft” mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt. Kyffhäuser Verlag, Mengerskirchen 2011, 14,95 Euro.
Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte. Hohenrain Verlag, Tübingen 2009, 19,80 Euro.
Die „Westliche Wertegemeinschaft”, Abrechnung, Alternativen. Hohenrain Verlag, Tübingen 2007, 19,50 Euro.
Volksstaat statt Weltherrschaft. Das Volk – Maß aller Dinge. Hohenrain Verlag, Tübingen 2002, 9,80 Euro.

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Kommentare

  • sozrev  Am 4. Dezember 2012 um 17:25

    Mein „Lieblingsaussteiger“ ist immer noch Jörg „Aharon Fischer“. Bei diesem „Naziaussteiger“ handelt es sich um den PI-Nutzer HaGanah der eine rechtszionistische Plattform Namens „Haolam“ betreibt. Haolam ist eng mit dem antiislamischen Rechtspopulistenforum PI-News verbandelt.

    http://www.haolam.de/

    G.Ackermann von Kommunisten-Online hatte den Neoantifanten und „Kämpfer gegen Rechts“ schon vor Jahren richtig eingschätzt.

    „Da kann es einen karrierebewussten und etwas narzisstischen Volksgenossen, wie es offenbar Fischer ist, schon frustrieren, hier Drecksarbeit zu machen. Die Lorbeeren stecken andere ein und Herr Dr. Frey scheffelt Millionen auf Millionen.

    Also wendet man sich und versucht es bei den „Anständigen“. Aber gelernt hat man nur Rassismus und Menschenverachtung. Das muss kaschiert werden.

    Naziaussteiger Jörg Fischer macht es sich dagegen einfach: Er dreht sich um 180 Grad. Aus einem Nazi, der drauflos brüllte, die Juden seien das Erzübel, macht er es nun umgedreht. Juden sind alle erzgut und können nur erzgut sein. Aus einem Antisemiten ist ein Philosemit geworden.

    Rassismus ist beides. Jetzt nämlich sind für ihn die Untermenschen die Araber oder die Moslems. In Wirklichkeit aber hat sich Fischer nicht viel verändert. Er ist immer noch Rassist und Faschist, nur eben von einer anderen Feldpostnummer.

    Es gibt keinen Unterschied, ob man alle Juden vernichten will oder alle Araber, wenn man die jüdische Weltverschwörung herbei fantasiert oder die moslemische. Das bleibt sich gleich als menschenverachtende Vernichtungsideologie im Interesse des Finanzkapitals.“

    Siehe: http://www.kommunisten-online.de/Diversanten/nazigewendet.htm

  • sozrev  Am 4. Dezember 2012 um 17:34

    Der Nazi-Aussteiger, Trotzkist (SAV) begeisterte sich natürlich für Geert Wilders:

    „Fitna“ provoziert, aber…

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