Die Sachsen-NPD als Rattenschwanz der bürgerlichen Systemparteien

Bei den Landtagswahlen in Sachsen am 31. August kämpft die sächsische NPD einen Todeskampf. Jüngste Umfragen sehen die nationale Partei, die im sächsischen Landtag vertreten ist, nur mehr bei 3 Prozent. Die Protest-Konkurenz um die rechtsbürgerliche AfD kommt laut diesen Umfragen auf einen Anteil von 7 Prozent. Bei der letzten Landtagswahl hatte die NPD in Sachsen noch 5, 6 Prozent erhalten. Im Jahr 2004 waren es sogar 9, 2 Prozent erhalten. Im Lauf der Jahr hat die NPD also 2/3 ihrer Wähler eingebüßt.

Die Posse um Holger Apfel und dessen „homosexuellen Übergriffen“ hat der NPD sicherlich noch einmal massiv geschadet. Man stelle sich eine ähnliche Situation bei der CDU oder SPD vor. In einem solchen Fall wäre es bei den Systemparteien wohl zu einem massiven Wählerschwund, Austritten und Parteispaltungen gekommen. Dies ist für die NPD so fatal weil etwa ein Jürgen Gansel einst im sächsischen Landtag von einer „Schwuchtelrepublik“ sprach ….

….siehe: http://youtu.be/yKlV6UQcxcE

und Apfel selbst auf einer Demonstration gegen Homosexuelle polemisierte.

Siehe: http://youtu.be/MiR2WhpEs9o

Dies spricht nun nicht gerade für so etwas ähnliches wie „Glaubwürdigkeit“.

Jedenfalls versucht die NPD nun das drohende Debakel dadurch zu verhindern als das sie sich als „konstruktive Opposition“ darstellt und behauptet die sächsische bürgerliche Landesregierung bestehend aus CDU und FDP betreibe in wesentlichen Fragen, die das Thema „Markenthema“ der NPD betreffen, nämlich Zuwanderung und innere Sicherheit im Grund eine NPD-Politik betreiben. Etwa stehe Sachsen was die Ablehnung von Asyl-Anträgen anbelangt in der BRD an der Spitze. Dies sei so ein Werbefilmchen der Sachsen-NPD der Verdienst der NPD.

Siehe: http://youtu.be/Eh-BHmgO9Es

Damit macht sich die NPD selbst zum Rattenschwanz der bürgerlichen Systemparteien, da sie ihren Wählern verklickern möchte, sie sei es die zu dieser „erfolgreichen“ Politik von CDU und FDP beitragen. Die NPD trägt nach ihren eigenen Worten für diese CDU/FDP-Politik nicht nur Verantwortung, sondern sei so etwas wie ein angeblich unverzichtbarer Garant dieser Politik, die man als Systemgegner doch eigentlich als antideutsch und stramm antinational wahrnimmt. Es handelt sich mithin auch um ein Wählervertreibungsprogramm.

Die NPD versucht sich hier wohl in einem sinnlosen Aufruf an das bürgerliche Lager die NPD als „Partner“ im Kampf gegen einen drohenden „Bolschewismus“ anzuerkennen – etwa in Form einer rot-rot-grünen Landesregierung – also einer eigentlich linksliberalen Kapitalistenregierung. Die NPD möchte selbst gerne Teil eines „antilinken“ bürgerlichen Spektrums sein, welches dann auch die NPD als Partei weit Rechts von der Mitte aufzunehmen hätte.

Der Landesverband der NPD in Sachsen wirkt aufgrund der Internetpräsens zumindest auf mich wie ein billiger Abklatsch der rechtspopulistischen FPÖ. Wobei es sich im Fall der NPD dann eher um einen Möchtegernrechtspopulismus handelt.

Siehe: http://npd-sachsen.de/

Was die NPD mit allen anderen Parteien des sächsischen Landtages vereint ist der Umstand da sie nie wirklich auf die Idee kam die Frage nach den Eigentumsverhältnissen im Freistaat zu stellen. Die bürgerlichen Parteien sind die Parteien der großen Konzernbonzen und setzen auf die Nationszerstörende Politik des Neoliberalismus. Dem haben sich auch die Linksliberalen aus der SPD und den Grünen längst angeschlossen. Die Linkspartei stellt in Sachsen längst nur mehr den linken Flügel dieses Raubtierkapitalismus dar und hat keine grundsätzlichen Einsprüche gegen diese Wirtschaftsordnung formuliert. Die NPD stellt die kapitalistische Herrschaftspolitik ebenfalls nicht in Frage und ist insofern der rechte Flügel des kapitalistischen Systems im Landtag Sachsens. Anders als die Linkspartei – die auf Multikulti setzt – denkt man an einen Ordoliberalen völkischen Kapitalismus. Der Kapitalismus soll also wieder „volksgemeinschaftlich“ begründet werden. Der rechte Antikommunismus und Antisozialismus zwingt die NPD qua eigener ideologischen Verfassung zur Möchtegernintegration in das bürgerliche Lager.

Die sächsische NPD war zudem anders als man es im Jahr 2004 von sich behauptete niemals „Fundamentalopposition“, was nun Bestätigung findet, da man unter „Systemkritik“ stets nur eine Kritik an den Regierenden Parteien verstand und der Meinung war diese seien „Unfähig“, „Dumm“ und ähnliches. Die NPD-Politiker hielten sich schlichtwegs für „Fähiger“ als die Politiker von CDU, FDP, SPD, Linkspartei und Grünen. Aber ob Merkel und Gabriel „unfähiger“ sind als viele NPD-Politiker dies sei einmal dahingestellt. Es ging also schlichtwegs innerhalb des Systems um den Austausch von Köpfen und Parteien. Den Realpolitikern ging und geht es darum die BRD vor dem „Untergang“ zu bewahren, wobei Systemgegner eher der Meinung sind die BRD solle mitsamt EU und NATO untergehen. Nationalrevolutionäre und systemkritische Politik ist nach Otto Strasser „Katastrophenpolitik“. Die Herstellung eines deutschen nationalsouveränen Staates lässt sich nämlich mitnichten mit einer Rettungspolitik für einen unsouveränen BRD-Staat in Einklang bringen. Für deutsche Nationalisten sollte die BRD eine Antithese zum deutschen Nationalstaat sein. An der BRD gibt es nichts zu retten und zu reformieren. Wohin aber eine solche illusorische reformistische Denkweise führt kann man aktuell am Wahlkampf der NPD ersehen.

Verfasser: Sozrev

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Kommentare

  • Carabus violaceus  Am 6. August 2014 um 20:04

    Den Ausführungen ist weitestgehend zuzustimmen. Ich muss aber hinzufügen, dass ich die Sachsen-NPD für den kompetentesten Landesverband finde. Er meidet vergangenheitsfixierte Parolen und versucht den Bürger da abzuholen, wo er steht. Letztenendes wird die NPD nach der Wahl in Sachsen aber scheitern, das denke ich auch. Das größte Versäumnis ist, das habe ich schonmal angebracht, der weitgehende Verzicht auf Metapoltik. Darunter verstehe ich nicht nur Flugblatt-Aktionen, sondern den Aufbau paralleler Netzwerke mit Schulungszentren (löblich ist zumindest das Projekt „Haus Montag“ in Pirna), gemeinsame Sport- und Kulturprogramme, die auch „Normalbürger“ und interessierte Jugendliche außerhalb des NWs anlocken, Reisen, „Flashmob“-Aktionen, Film- und Grillabende, Vorträge und und und – kurzum alles, was ein verstaubtes Parteiimage aufpolieren könnte. Ein leuchtendes Vorbild für ganz Europa stellt die Casa Pound – Bewegung aus Italien dar, sie nimmt mittlerweile sogar an Universitätswahlen teil. In der BRD bis jetzt leider undenkbar, an Unis haben links-grün-liberal versiffte Multikultis das sagen. CP hat sogar eine eigene Sozialpolitik entworfen, die es armen Leuten erlaubt, Kredite zu günstigen Konditionen abzufassen, „Sozialberatungen“ mit eigener Hilfe-Hotline um nur einige Beispiele zu nennen. Hier eine gute Übersicht zum Thema: https://linksunten.indymedia.org/node/74986 (der Artikel ist zwar von der anderen Feldpostnummer Indymedia, beschreibt die Bewegung aber sehr gut). Sich an Parteien festzuhalten bringt hier nix mehr, die Zukunft liegt europaweit eher in den Händen von neurechten, antikapitalistisch-identitären und sozialrevolutionären Bewegungen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen ist ein zeitgemäßes Auftreten gepaart mit radikaler Systemkritik, die Nutzung von Massenmedien, das Zugehen auf „den Mann von der Straße“ – und last but not least – eine sich zuspitzende Krisensituation. Vergangenheitsfixierung und weltanschauungsloser Rechtspopulismus sind eindeutig kontraproduktiv.

  • Carabus violaceus  Am 6. August 2014 um 20:08

    sorry – …Landesverband halte…

  • Carabus violaceus  Am 6. August 2014 um 20:38

    „…Unter der Ägide dieser nationalrevolutionären Ideologeme finden zahlreiche Aktionen des Casa Pound Italia statt. Exemplarisch seien hier Einige genannt.
    Im Dezember 2008 wurden publikumswirksam lebensgroße Weihnachtsmann-Puppen auf Plätzen ausgelegt und der Tod von „babbo natale“ beklagt. Wie bei einem Kapitalverbrechen wurde der Weihnachtsmann mit Kreide ummalt und Pappschilder um ihn herum sollten Tatwerkzeuge markieren. Auf diesen Schildern stand: Niedrige Renten, sinkende Löhne, hohe Mieten, Wucher, usw. . Umherliegende Flugblätter verkündeten die Parole „la mia banca ha ucciso babbo natale“ – „Meine Bank hat den Weihnachtsmann umgebracht“. Die Pressemeldungen und Fotos von der populistischen Casa Pound Aktion wurden unkommentiert auch von großen Zeitungen wie La Republica wiedergegeben. Diese Aktion fand zeitgleich in mehreren Städten statt und wurde auf den Internetnetsites des CPI als nationale Aktion dargestellt. Optimales Marceting. Eine gute Idee wird bei marginalen Ressourcen bestmöglichst organisiert und propagiert. Das ökonomische Minimal- und Maximalprinzip, wurde effektiv umgesetzt. Ebenso medial ausgerichtet suchten im gleichen Winter Aktivisten des Casa Pound kirchliche Waisenhäuser auf und verteilten dort Geschenke an Kinder. Das Casa Pound als „babbo natale“ – Ersatz….“ —> absolut genial!

  • Thomas Wagner  Am 7. August 2014 um 00:15

    @Sozrev

    „An der BRD gibt es nichts zu retten und zu reformieren.“

    So ist es! Wer die volksfeindliche BRD als Subkategorie der WWG reformieren moechte hat sich dem System bereits geistig unterworfen.

  • Schwab  Am 8. August 2014 um 19:21

    „Bei den Landtagswahlen in Sachsen am 31. August kämpft die sächsische NPD einen Todeskampf.“

    Bei aller grundsätzlichen Übereinstimmung, sehe ich darin eine Übetreibung in der Kommentierung. Sollte die NPD am Monatsende aus dem sächsischen Landtag fliegen, würde dies die Partei weit zurückwerfen. Flöge die NPD noch ein Jahr später aus dem MeckPomm-Landtag, droht sie auf das Niveau der 1990er Jahre zurück zu fallen. Damals war man in NPD-Kreisen froh, eine „1“ vor dem Komma bei Wahlen zu erhalten. Aber „tot“ wäre die NPD dann sicherlich noch lange nicht! Die Partei hätte dann vielleicht nur noch 3-4.000 Mitglieder, aber noch Duzende kommunale Mandate. Sie wäre dann auch immer noch die mitgliederstärkste Organisation im dezidiert nationalen Bereich.

  • sozrev  Am 9. August 2014 um 07:10

    Ich meinte dies bezogen auf die parlamentarische Existenz in Sachsen.

  • Schwab  Am 9. August 2014 um 10:53

    Ahja, dann ist die Sache schon klarer.

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